Gott selbst – nicht sein Name

Die Apostelgeschichte überliefert das berühmte Wort, mit dem Petrus seine Rede vor dem Hohen Rat seines Volkes abschliesst, indem er von Jesus Christus sagt, er sei der Stein, den die Bauleute verworfen haben:

In keinem andern ist das Heil,
auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben,
durch den wir sollen selig werden
(Apostelgeschichte 4,12).

„Hoffnung für alle“ übersetzt dieses Wort so:

Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen.
Nichts und niemand sonst auf der ganzen Welt rettet sie.

Das ist ein besonders prominentes Beispiel dafür, dass die „dynamischen Übersetzungen“ dazu neigen, die biblische Rede vom Namen Gottes zu ersetzen mit dem Versprechen einer direkten Begegnung mit Gott. Wo die alt- und die neutestamentlichen Schriften Wert darauf legen, dass Gott präsent ist durch seinen Namen, überspringen diese „Übersetzungen“ die Distanz und das Indirekte, die charisteristisch sind für den Gott Israels: Er ist derart heilig und mächtig, dass die Menschen seine direkte Gegenwart nicht ertragen könnten. Er will darum, auf die ausdrückliche Bitte der Israeliten hin (2.Mose 20,19 u.ö.), für die Menschen zum Heil wirken durch sein Wort, durch seinen Namen.
Viele „dynamische Bibelübersetzungen“ verwischen diesen biblischen Grundzug systematisch.